Urlaub auf Staatskosten

Daniel Lücking über den Sonderstatus des Kommandos Spezialkräfte

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Keine Frage - die Erfahrungen, die Soldat*innen in den Kriegsgebieten machen, in die die Bundeswehr sie entsendet, sind belastend. Das Leid der Bevölkerung, die permanente Gefahr Ziel eines Anschlags zu sein oder angegriffen zu werden - all das zehrt an den Nerven. Dass das Kommando Spezialkräfte ungleich höheren Bedrohungen ausgesetzt ist, ist ebenso unstrittig.

Während sogenannten Einsatznachbereitungsseminaren soll das Erlebte verarbeitet werden. Gewöhnlich geschieht das in einem Hotel und in ziviler Kleidung, um eine möglichst gelöste Atmosphäre zu schaffen, in der es nicht auf Dienstgrade ankommt.

Das Ziel: psychische Überlastungen erkennen. Doch die nun bekannt gewordenen Umfänge der Einsatznachbereitungsseminare geben zu denken. 45.000 Euro für eine Woche Europapark, 82.000 Euro für einen Aufenthalt im Luxushotel - bei diesen Summen ist schwer zu vermitteln, dass es nur um die Aufarbeitung der Einsatzmonate gehen soll, aber nicht primär um Spaß.

Ganz besonders, während der Rest der Truppe diese Seminare eher in einer Landschulheimatmosphäre durchläuft und als Highlight eines solchen Kurzaufenthalts eine Fahrt auf der Mosel mit anschließender Einkehr in den Weinkeller erlebt. Die Sonderrolle des KSK dürfte dem Rest der Truppe nicht mehr länger vermittelbar sein.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.