- Kommentare
- Robert Habeck
Olivgrüne Offensive
Markus Drescher über Robert Habecks Waffenexport
Robert Habeck, grüner Ko-Vorsitzender, ist derzeit zu Gast in der Ukraine. Als Oppositionspolitiker hat er naturgemäß zwar keine handfesten Gastgeschenke im Gepäck, doch zumindest ist der Fast-Kanzlerkandidat in der Lage und willens, seine Gastgeber ein wenig ideologisch aufzumunitionieren: mit einem Plädoyer für Lieferungen von »Defensivwaffen« an das Land, dessen Osten ein stetig schwelender Krisenherd ist. Und dessen Konflikt mit Russland nach wie vor einer Eskalation wesentlich näher zu sein scheint denn einer friedlichen Beilegung.
An Letzterem aber dürfte auch einem nicht unerheblichen Teil der potenziellen Wähler gelegen sein, denen zudem der Wahlprogrammentwurf der Grünen eigentlich »zivile Krisenprävention« und eine restriktive Ausfuhrkontrolle europäischer »Rüstungsexporte in Kriegs- und Krisengebiete« verspricht.
Lesen Sie auch: Schluss mit der Verbotspartei! Unser Kolumnist fragt sich, warum die Grünen der freiheitsliebenden Bevölkerung nicht
entgegenkommen
Und wie der sofortige Widerspruch aus Linkspartei, SPD und selbst der CDU zeigt, sind auch mögliche Koalitionspartner alles andere als angetan von Habecks Defensivwaffen-Offensive. Je näher die Bundestagswahl rückt, um so mehr scheint das grüne Spitzenpersonal widerlegen zu wollen, dass es auch tatsächlich »regierungsfähig« ist. Eine deutsche Außenpolitik à la Habeck jedenfalls wäre brandgefährlich.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.