Konkurrenz regelt es nicht

Simon Poelchau über Wettbewerbsverfahren gegen Onlineriesen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Weltweit rücken die Wettbewerbsbehörden den großen Internetkonzernen zunehmend auf die Pelle. Nachdem das Bundeskartellamt nun auch Google ins Visier nimmt, erhob der Generalstaatsanwalt in Washington gegen den Onlinehändler Amazon Klage wegen wettbewerbsfeindlicher Praktiken. Es ist nicht die erste Klage, und es wird auch nicht die letzte sein.

Die Frage ist nur, ob die Wiederherstellung der Konkurrenz durchs Wettbewerbsrecht das Problem mit den IT-Monopolen lösen wird. Im Fall Amazon gibt es zwar noch einige Onlinehändler, die durch ein Wettbewerbsverfahren gestärkt werden könnten, was vielleicht den Konsument*innen und Verkäufer*innen, die ihre Ware über Marktplätze wie Amazon verticken, helfen könnte. Aber bei Google und anderen Produkten des Mutterkonzerns Alphabet wie dem Betriebssystem Android oder den sozialen Netzwerken sieht die Sache anders aus: Diese sind für die Menschen kostenlos und werden genutzt, gerade weil sie so groß sind. Nichtsdestotrotz sind die Auswirkungen auf die Gesellschaften weltweit riesig.

Lesen Sie auch: Verkaufsschlager Jogginghose. Der Hamburger Versandhändler Otto profitiert vom E-Commerce-Boom

Doch gerade wegen ihrer Macht reichen Kartellverfahren gegen Google & Co. nicht aus. Wer das Problem wirklich angehen will, muss sie nicht nur zerschlagen, sondern auch öffentliche Alternativen schaffen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.