Trotz Bedenken überwiegt der Nutzen

was stillende frauen über die virus-impfung wissen sollten

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Das geht aus einer gemeinsamen Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizine. (DGPM), der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in Zusammenarbeit mit der Nationalen Stillkommission (NSK) hervor.

Nach bisherigem Kenntnisstand ist mit der Verabreichung von Nicht-Lebendimpfstoffen während der Stillzeit kein erhöhtes Risiko für die Stillende oder den Säugling verbunden. Zur Anwendung von mRNA-Impfstoffenin der Stillzeit, wie z. B. den Einfluss auf den gestillten Säugling oder die Muttermilchproduktion/-sekretion, liegen keine Daten vor. Eine grundsätzliche Routineimpfung aller Stillenden wird auf Basis der aktuell limitierten Impfstoffressourcen mehrheitlich von den Fachgesellschaften nicht empfohlen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt. Auch die Society for Maternal Fetal Medicine (SMFM) sieht keinen Grund zu der Annahme, dass der Impfstoff mit einem Sicherheitsrisiko in der Stillperiode für Mutter und/oder Säugling verbunden ist.

Ein biologisch nachvollziehbarer Mechanismus, der Schaden verursachen könnte, ist derzeit nicht bekannt. Allerdings liegen keine aussagekräftigen Studien zum Übertritt von Impf-Bestandteilen in die Muttermilch vor. »Eine grundsätzliche Routineimpfung aller Stillenden wird derzeit auch auf Basis der aktuell limitierten Impfstoffressourcen mehrheitlich von den Fachgesellschaften nicht empfohlen«, so Prof. Dr. Michael Abou-Dakn, Vertreter der AG für Geburtshilfe und Pränatalmedizin (AGG) im DGGG-Vorstand.

Der Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion für die stillende Frau ist mit dem gleichen hohen Wirkungsgrad der Impfung anzunehmen, wie dies für nicht-stillende Frauen der Fall ist. Detaillierte Angaben hierzu fehlen jedoch. Vor allem bei persönlichen, durch Komorbiditäten oder Exposition bedingten Risiken für einen schweren COVID-19-Verlauf wie vorbestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und ein geschwächtes Immunsystem sowie Diabetes, Hypertonie und Adipositas überwiegt der potenzielle Nutzen der Impfung die theoretischen Bedenken deutlich.

Es gibt Einzelberichte von schweren oder kritischen COVID-19-Fällen bei Kindern unter 12 Monaten, auch wenn Säuglinge per se keine höhere Infektionswahrscheinlichkeit aufweisen und Infektionen häufig asymptomatisch verlaufen. Durch Immunisierung der Mutter kann jedoch das Risiko für eine kindliche Infektion minimiert werden. Durch Impf-Immunisierung gebildete Antikörper stellen nach Sezernierung in die Muttermilch einen potenziellen Infektionsschutz des Säuglings dar.

Zu empfehlen ist, dass beim erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Stillenden eine individuelle Festlegung eines still-freien Zeitraums von ein bis drei Tagen nach der Impfung in Erwägung gezogen werden sollte. DGGG/nd

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