Mali wird das nächste Afghanistan

Daniel Lücking über Friedensmissionen, die Kriege fördern

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

Mali wird das nächste Afghanistan – so der absehbare Trend, wenn es um den Bundeswehreinsatz in dem afrikanischen Land geht. Die Unruhen in der Region und der zweite Militärputsch innerhalb eines Jahres stellen den Militäreinsatz selbst für den CDU-Außenpolitikexperten Norbert Röttgen in Frage. »Wenn die unter anderem von Deutschland ausgebildeten Offiziere in Mali zu Putschisten werden und zur Zusammenarbeit mit Islamisten bereit sein sollten, wird unsere Ausbildungsmission als Teil des Antiterrorkampfes zur Farce«, sagte Röttgen zur »Süddeutschen Zeitung«.

Kampfeinsatz will es die Bundeswehr in der öffentlichen Darstellung nicht nennen und spricht weiterhin lieber von einer Ausbildungsmission. Und das, während bereits Kampfhubschrauber für Spezialkräfte in das afrikanische Land verlegt werden. Seitens der Stiftung für Wissenschaft und Politik mahnte nun der Afrika-Experte Denis M. Tull im epd-Interview, eine Grundsatzdebatte sei nötig.

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Der Terminus »Grundsatzdebatte« beschönigt, dass die Ziele, die mit militärischen Mitteln erreicht werden sollten, erneut nur zu mehr Krieg, aber nicht zu Frieden geführt haben. Die Grundsatzdebatte sollte also nicht nur Mali betreffen, sondern deutsche Kriegseinsätze überhaupt.

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