+++ Lauterbach warnt vor Infektionswelle durch Reiserückkehrer +++

Der Newsblog zur Coronakrise - Donnerstag, 2. Juni 2021 +++ Corona verstärkt Umzugswillen nach Vorpommern +++ Bevölkerung plant trotz Corona Urlaub +++

  • Lesedauer: 4 Min.

Berlin. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer gewarnt. Der Sommertourismus könnte die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante Delta »schnell« über Europa verteilen, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

»Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten.« Es müsse davon ausgegangen werden, »dass am Ende dieses Sommers deswegen eine neue Infektionswelle drohen könnte«, warnte Lauterbach.

Mit Blick auf die kommenden Wochen dagegen erwartet der SPD-Politiker eine vergleichsweise entspannte Infektionslage. Die Sieben-Tage-Inzidenz werde sich in den nächsten Tagen bei einem Wert von rund 35 einpendeln. Danach werde sie weiter sinken. Die Öffnungsschritte führten zwar zu mehr Infektionen, gleichzeitig aber seien immer mehr Menschen durch Impfungen geschützt. Hinzu komme, dass sich vieles jetzt draußen abspiele - das senke ebenfalls das Infektionsrisiko.

Der entscheidende Treiber für Infektionen sind nach den Worten von Lauterbach nach wie vor Begegnungen in Innenräumen. »Dort, wo Partys oder Feiern in geschlossenen Räumen erlaubt sind, muss unbedingt sichergestellt sein, dass alle Teilnehmer geimpft, genesen oder getestet sind«, forderte er.

+++ Corona verstärkt Umzugswillen nach Vorpommern +++

Pasewalk. Die Corona-Pandemie hat bei Menschen aus Ballungsräumen wie Berlin laut einem Experten deutlich mehr Interesse an Grundstücken in Vorpommern ausgelöst. Dies erleichtere das Vorhaben, mehr Großstädter auf das Land zu locken, wo sie mit schnellem Internet arbeiten und trotzdem naturnah leben können, wie Ulrich Vetter als Geschäftsführer der Förder- und Entwicklungsgesellschaft mbH (FEG) Vorpommern-Greifswald am Donnerstag in Pasewalk erklärte.

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Die FEG hatte mit 15 Städten in dem Riesen-Landkreis vor knapp zwei Jahren die Initiative »Lasst uns Berlin größer denken« gestartet. Vorpommern ist seit mehr als 100 Jahren eng mit Berlin verbunden.

»Der Trend einer neuen Dynamik zwischen Metropolen und ländlichen Räumen hat durch Corona ganz klar einen weiteren starken Impuls erhalten«, erläuterte Vetter. Berliner mit flexiblen Arbeitszeiten könnten in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt mit relativ günstigen Immobilienpreisen unweit der Ostsee und am Stettiner Haff wohnen und trotzdem schnell in Berlin sein.

+++ Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 34,1 +++

Berlin. In Deutschland sind innerhalb eines Tages 4640 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 166 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank auf 34,1. Vergangenen Donnerstag hatte das RKI noch 6313 Neuansteckungen und 269 Todesfälle gemeldet. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg damit auf 88.940.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch noch bei 36,8. Sie ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an.

+++ Bevölkerung plant trotz Corona Urlaub +++

Köln. Die Mehrheit der Deutschen plant einer Umfrage zufolge trotz Corona-Pandemie eine Reise im Sommer. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) gaben bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv am letzten Mai- und ersten Junitag an, im Sommer verreisen zu wollen.

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Knapp ein Drittel (31 Prozent) will dafür die ganze Zeit innerhalb Deutschlands bleiben, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen sowohl in Deutschland als auch im Ausland Urlaub machen. 33 Prozent wollen dagegen daheim bleiben.

Wer nicht verreist, tut das teils wegen der Pandemie: 53 Prozent der entsprechenden Befragten gaben an, wegen der unsicheren Corona-Lage nicht zu verreisen. Etwa jeder Vierte (24 Prozent) verzichtet dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge aus finanziellen Gründen. Festgezurrt haben aber auch die Reiselustigen ihre Pläne noch nicht unbedingt: 55 Prozent von ihnen haben noch nichts gebucht. Agenturen/nd

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