Tote bei türkischem Drohnenangriff

Flüchtlingslager in Machmur im Norden des Irak attackiert

  • Lesedauer: 1 Min.

Bagdad. Bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein Flüchtlingslager im Irak sind kurdischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Das sagte Sirwan Barsani, Kommandeur der kurdischen Peschmerga, dem Nachrichtenportal Rudaw. Das irakische Präsidialamt teilte mit, der Angriff in der nordirakischen Stadt Machmur nahe Erbil sei eine »ernsthafte Eskalation, die das Leben von Bürgern sowie Flüchtlingen gefährdet«, wie die Agentur Ina am Sonntag mitteilte.

Im von den Vereinten Nationen unterstützten Flüchtlingslager Machmur sind rund 12 000 Menschen untergebracht. Die Türkei hatte das Lager mutmaßlich bereits vor einem Jahr mit einer Drohne angegriffen, wobei zwei Frauen getötet wurden. Die Regierung in Bagdad bestellte daraufhin den türkischen Botschafter ein.

Auf Twitter schrieb der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag, der hochrangige Leiter der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK von Machmur, Selman Bozkir, sei »gestern vonseiten der Helden unserer Nationalen Geheimdienstorganisation neutralisiert« worden. »Wir werden nicht zulassen, dass die verräterische und separatistische Organisation Machmur als Brutstätte des Terrors nutzt und werden weiterhin den Terror im Keim ersticken.«

Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation. Der seit 1984 andauernde Konflikt kostete Zehntausenden Menschen das Leben.dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.