Erhöhung der Gebühren beim Girokonto gestoppt
BGH gegen Comdirect
Die Karlsruher Richter hatten am 27. April 2021 entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Die vorausgesetzte stillschweigende Zustimmung benachteilige Kunden unangemessen (BGH, Az. XI ZR 26/20).
»Comdirect wird die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und im Anschluss eine Bewertung vornehmen. Vor diesem Hintergrund werden wir die für den 1. Mai 2021 geplanten Umsetzungen des neuen Kontomodells zunächst aussetzen«, schrieb daraufhin die zur Commerzbank gehörende Online-Bank ihren Kunden.
Eigentlich wollte die Comdirect das Girokonto ab Mai nur noch dann kostenlos anbieten, wenn Kunden das Konto auch aktiv nutzen. Das heißt: Ein monatlicher Geldeingang von 700 Euro, drei Zahlungen via Apple Pay beziehungsweise Google Pay oder mindestens eine Wertpapiertransaktion. Ansonsten verlangt die Bank pro Monat eine Gebühr von 4,90 Euro für die Führung des Kontos.
Auch die Commerzbank will das bedingungslose Gratiskonto für Bestandskunden abschaffen, allerdings erst von diesem Juli an. Das Geldinstitut werde die schriftliche Begründung des BGH-Urteils bewerten, kündigte ein Sprecher der Commerzbank an.
Allgemein drehen viele Banken wegen fehlender Erträge an der Gebührenschraube und erheben zunehmend auch Negativzinsen auf hohe Einlagen. Damit könnte Schluss sein. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!