Maskentanz mit Pokerface

Ulrike Henning über das Zerbröseln der Koalition im Wahlkampf

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Sind die Schutzmasken nun mangelhaft oder nicht? Sollten sie in der Notfallreserve des Bundes gelagert werden, bis nationaler Bedarf in einer neuen Welle oder Pandemie entsteht? Diese Fragen sind noch strittig. Es geht um eine Menge bereits ausgegebenes Steuergeld, und es geht um die künftige Sicherheit von vielen Menschen. Vor allem letzteres ist ernst genug, um die Debatte darüber nicht in einem folgenlosen Wahlkampfscharmützel enden zu lassen.

In der Auseinandersetzung drängt sich der Eindruck auf, dass derjenige Recht behält, der hier das Pokerface wahrt. Dem Bundestag und seinen Ausschüssen ist vor der Wahl im September nur noch eine knappe Frist gegeben, zur Klärung beizutragen. Die nun angesetzte aktuelle Stunde im Hohen Haus wird es nicht richten.

Auch die vermutete »lange Fehlerkette des Gesundheitsministers« ist nicht das einzige Problem. Vielmehr zeigt sich wieder die in den letzten anderthalb Jahren verfestigte ungute Gewohnheit, mit Verordnungen über jeden Zweifel hinweg zu regieren. Die Pandemieentscheidungen gehören samt und sonders auf den Prüfstand. Es ist dem Land nur zu wünschen, dass eine künftige Bundesregierung diese Aufgabe mit Nachdruck und ohne falsche Rücksichtnahme angeht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.