Werbung

Politik vermeintlicher Beruhigung

Daniel Lücking über neue Ermittlungsansätze im Amri-Ausschuss

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

Viereinhalb Jahre nach dem Attentat vom Breitscheidplatz in Berlin geraten die Behörden erneut in die Schlagzeilen. Nun sind es die Versäumnisse des Bundeskriminalamtes, Spuren nachzugehen, die nach der Tat gesammelt wurden. Zwei Rufnummern aus der Funkzellenauswertung wurden nachlässig untersucht und deuten wohl auf Mittäter von Anis Amri hin.

Drei Jahre lang haben nun mehrere Untersuchungsausschüsse versucht, die Hintergründe des Attentats aufzuklären, bei dem zwölf Menschen starben und mindestens 67 teils schwer verletzt wurden. Die Sicherheitsbehörden ließen sich – es wirkt geradezu wie auf Wunsch der Bundesregierung – reichlich Zeit, um Dokumente vorzulegen, schwärzten seitenweise Akten und reichten offenbar wesentliche Unterlagen erst nach Ende der Beweisaufnahme ein.

Gedeckt von den Parteien der Großen Koalition, die sich eher als Schutzschild der Regierung denn als Aufklärer im Parlament begreifen. Nach dem Anschlag gab es den politischen Willen, die Bevölkerung zu beruhigen. Letztlich, um im Wahlkampf 2017 nicht eingestehen zu müssen, dass sich der Attentäter unter den Augen aller Sicherheitsbehörden radikalisierte. Klüger wäre es gewesen, diese Fehler schnell einzuräumen, statt nun im Wahlkampf 2021 damit konfrontiert zu werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -