Gefährlicher als Kälte

Lisa Ecke über die Auswirkungen der Hitzewelle für Obdachlose

Die erste Hitzewelle des Jahres ist da, vielerorts schlägt sie gleich voller Karacho mit über 35 Grad ein. In zahlreichen Medien wird vor den brütenden Temperaturen gewarnt, vor allem ältere Menschen und Kinder sollten sich schützen. Am härtesten trifft die extreme Hitze aber diejenigen, die in den Warnungen meist keine Erwähnung finden.

Menschen ohne Wohnung können nicht einfach in kühleren Räumen bleiben, nicht schnell den Wasserhahn aufdrehen. In der Regel ist es ihnen noch nicht einmal möglich, sich im Schatten von Bäumen aufzuhalten.

Schließlich muss zum Überleben trotzdem gebettelt oder stundenlang nach Pfandflaschen gesucht werden. Da spielt die sengende Hitze auf heißem Asphalt keine Rolle. Dazu kommt, dass Passanten zumindest im kalten Winter um die Lebensgefahr von Wohnungslosen wissen und dank zahlreicher Kampagnen wenigstens einige parat haben, wie sie Obdachlose bei klirrender Kälte helfen können.

Im Sommer wird die Not von Wohnungslosen noch weniger wahrgenommen, obwohl die Gefahr der Überhitzung allgegenwärtig ist. Selbst an Trinkwasser zu kommen ist nicht immer leicht. Dazu die Gefahr von Sonnenstich, Sonnebrand und wärmeliebenden Parasiten. Die Hitze ist für Wohnungslos eine tödliche Bedrohung.

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