- Kommentare
- Arbeiten in der Pandemie
Für ein Recht auf Homeoffice
Lisa Ecke über das Ende der Pflicht zur Heimarbeit
Ab Juli müssen viele Beschäftigte wieder nach und nach zurück ins laute, unruhige Großraumbüro. Die Pflicht, dort, wo möglich, im Homeoffice zu arbeiten, läuft aus. Und obwohl sich durch die Corona-Pandemie gezeigt hat, dass Büroarbeit von Zuhause gut machbar ist, wird es kein gesetzlich verankertes Recht für diese geben. Dabei wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um Regelungen für die rund 30 Prozent der Berufstätigen zu schaffen, für die Homeoffice möglich ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ein ruhigeres Arbeiten, eine selbstständigere Arbeitsplanung und ein Gewinn an Freizeit.
Zurück ins Großraumbüro? Das Auslaufen der aus Infektionsschutzgründen eingeführten Homeoffice-Pflicht sorgt für Ärger
Laut Statistischem Bundesamt würden sich 31 Prozent der Beschäftigten durch wegfallende Fahrtwege zur Arbeit 15 bis 29 Minuten am Tag sparen, 20 Prozent eine halbe bis eine Stunde und sechs Prozent sogar über eine Stunde. Das Wegfallen des Pendelns reduziert zudem eine Menge an Umweltbelastungen. Trotzdem werden viele Arbeitgeber wohl kaum freiwillig weiterhin Homeoffice anbieten. Und selbst wenn: Ohne klare Regeln kann das auch in Mehrbelastung ausarten. Sowieso sollten Arbeitnehmer selbst entscheiden, ob sie von Zuhause arbeiten wollen. Aber es braucht ein Recht auf Homeoffice und gesetzliche Regelungen dazu.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.