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Vom Rekord zum Normalzustand
Alexander Isele über die vielen frühen Waldbrände in diesem Jahr
Steht uns ein Rekordjahr an Waldbränden bevor? Aktuelle Nachrichten lassen Schlimmes ahnen: Rekordhitze und zahlreiche Feuer in Nordamerika, riesige Waldbrände in Russland, Feuer in Frankreich und in Griechenland. Dass Wälder im Sommer brennen, ist nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich in diesem Jahr ist, wie früh die Wälder ausgetrocknet und dadurch so leicht entflammbar sind.
In Kalifornien sind die Wälder so trocken wie in durschnittlichen Jahren erst Ende August. Was heute als »ungewöhnliche« Hitzewellen und lange Dürren zur Erklärung herhalten muss, dürfte bald schon der Normalzustand sein. Denn den Klimawandel rückgängig zu machen, dafür ist es zu spät. Es gibt nur noch die Chance, ihn zu begrenzen.
Viel zu lange wurden die Warnungen von Wissenschaftler*innen ignoriert, so dass nun nur noch ein vollumfänglicher Sofortumbau der weltweiten Wirtschaft samt schneller und drastischer Senkung von Emissionen helfen kann. Aber das alleine wird nicht reichen, denn genauso wichtig ist es, jetzt auch auf das neue Normal vorzubereiten.
In der kanadischen Provinz British Columbia sind in der vergangenen Woche über 700 Menschen mehr als üblich gestorben, auch aus vergangenen Hitzewellen kennt man das. Besonders anfällig für Hitze sind Städte, wo Straßen und Fassaden aufheizen und so die Hitze stauen. Klimaanlagen und Kühlschränke sind keine Lösung, verbrauchen die doch Unmengen Strom und benötigen Flurkohlenwasserstoffe, die wesentlich mehr den Treibhauseffekt antreiben als Kohlenstoffdioxid.
Und auch wenn die Wohnungsnot zur Nachverdichtung drängt, für zukünftige Hitzeperioden sind begrünte Freiflächen genauso wichtig wie begrünte Dächer und Stadtgärten. Dazu müssen Länder wie Kommunen jetzt Hitzeschutzpläne erarbeiten. Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren.
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