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Katalysator für Rassismus
Ulrike Wagener über Gewalt von Fußballfans nach dem Finale der EM
Die Niederlage der englischen Fußballelf hat in der Nacht zum Montag die Gefährlichkeit toxischer Männlichkeit zum Vorschein gebracht: Während Frauen in sozialen Netzwerken dazu aufriefen, sich gegenseitig Schutz vor enttäuschten gewalttätigen Fans im eigenen Haushalt zu gewähren, schrieben Männer Gewaltaufrufe und rassistische Hetze gegen die drei englischen Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka ins Netz. Es wurde auch von tätlichen Angriffen auf Schwarze Menschen im Land berichtet.
Das kommt nicht aus dem Nichts. Zu Beginn der EM wurden die englischen Spieler von ihren Fans ausgebuht, als sie in Solidarität mit der Black-Lives-Matter-Bewegung vor dem Spiel niederknieten. Damals zeigte sich Premier Boris Johnson verständnisvoll – jetzt verurteilt er den Hass, wie auch der britische Fußballverband und dessen Präsident Prinz William.
Außen bunt, innen einfarbig. Unternehmen und Politiker schmücken sich mit der LGBTIQ-Flagge - wenn es nichts kostet
Die Uefa fordert nun die »schärfsten möglichen Strafen«. Aber das Problem lässt sich nicht so leicht auf die Gastgeber abwälzen. Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Hass gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und inter Personen (LBGTI) sind zwar kein Produkt des Fußballs. Aber die Kultur gerade um diesen Sport herum ist dafür ein Katalysator – nicht nur in England.
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