- Kommentare
- Dax-Vorstände
Was dem Menschen zusteht
Martin Höfig über das harte Leben der Dax-Vorstände
»Ich gebe zu, dass ich gut bezahlt werde, aber es ist nicht mehr, als mir zusteht. Schließlich bin ich öfter gefickt worden als eine Nutte.« Es muss hier offen bleiben, ob es den Vorstandsvorsitzenden der Dax-Konzerne auch so geht wie Sean Connery, der dies einmal freimütig gestand. Aber es muss schon ein hartes Leben sein, das diese Leute durchgemacht haben, da sie im Jahr 2020 mit durchschnittlich 5,4 Millionen Euro dafür entschädigt wurden. Damit kassierten die Konzern-Vorstände im vergangenen Jahr im Schnitt 48-mal so viel wie ein durchschnittlicher Angestellter ihrer Unternehmen. Topverdiener und somit wohl Meistgefickter ist Linde-Manager Stephen Angel - er hat 2020 gut 14 Millionen Euro eingestrichen. Dafür müssten seine Angestellten circa 300 Jahre lang arbeiten, aber die haben es ja im Vergleich zu ihm auch nicht so schwer.
Genau wie MTU-Chef Reiner Winkler, dem letzten auf der Dax-30-Liste. Mit gerade mal 1,9 Millionen Euro führt dieser offenbar fast ein normales Angestelltenleben - gefeit vor jeglichen Übergriffen und Härten des Lebens. Und er kann sich freuen, denn dem Trend nach nähert sich sein Gehalt dem seiner Angestellten immer weiter an. 2019 kassierten die Vorstände nämlich noch das 49-Fache, 2018 sogar noch das 52-Fache ihrer Untergebenen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.