Bissel weniger Lärm und Dreck?

Tomas Morgenstern ist angetan von der »grünen« Abfertigungstechnik am BER

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Fürs Erste befreit von den Corona-Fesseln, wird so manchem Fluggast, der sich am BER in den Ferienflieger setzt, sein persönliches Klimasündenregister herzlich egal sein. Und vom »grünen« Wandel bei der Flugzeugabfertigung wird er gleich gar nichts mitbekommen. Dabei ist die »Ready for Green«-Kampagne des Flughafendienstleisters Wisag ein goldrichtiger Schritt im - sagen wir mal - Vorfeld einer Branche, die zum Feindbild jeder Umweltinitiative taugt. Die Luftfahrt mit ihrem immensen CO2-Ausstoß aus Kerosin saufenden Triebwerken könnte schließlich jedes noch so klein erscheinende Greenwashing gut gebrauchen. Zumal wohl auf absehbare Zeit kein alternatives Antriebssystem serienreif scheint, das ein emissionsfreies Fliegen ermöglichen würde.

Zunächst einmal ist die Umweltkampagne des Bodendienstleisters Wisag ein Gewinn für die Angestellten, die bei der Abfertigung der Flugzeuge am BER körperlich schwer arbeiten. Weniger Lärm, weniger Dreck, weniger Aufwand bei der Wartung der Technik. Bei Mitarbeitern des Unternehmens, das noch im vergangenen Jahr wegen der rüden Entlassung Hunderter Angestellter an verschiedenen Standorten zu Recht unter Beschuss stand, findet diese Initiative nun positive Reaktionen.

1000 Frauen und Männer arbeiten für die Wisag am BER. Es gibt dort noch zwei weitere Dienstleister in der Flugzeugabfertigung, die nun am Vorreiter Wisag gemessen werden. Und »Ready for Green« ist eine unternehmensweite Kampagne, womit sie andere große deutsche Flughäfen erreicht. Es mag ein kleiner Schritt zu einer etwas klimafreundlicheren Luftfahrt sein, es ist aber einer, der in wirtschaftlich schwieriger Zeit erfolgt. Anwohner, Reisende, Crews und Flughafenmitarbeiter werden das zu schätzen wissen.

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