- Politik
- Flucht und Migration nach Europa
Über 400 Migranten überqueren Ärmelkanal - an einem Tag
Britische Regierung will mit aller Kraft gegen die Überfahrten aus Frankreich vorgehen
Dover. Mindestens 430 Migranten haben offiziellen Angaben zufolge am Montag den Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien überquert. Rund 50 Menschen kamen in der Grenzregion Kent auf einem einzigen Schlauchboot an, wie die BBC am Dienstag berichtete. Nach Angaben des Innenministeriums ist das ein neuer Höchstwert. Zuvor hatte der Rekord bei 416 Ankommenden gelegen, die an einem Tag Anfang September 2020 den Kanal überquerten.
Insbesondere bei gutem Wetter machen sich immer wieder Migranten von Frankreich aus, wo sie oft aus Flüchtlingslagern kommen, auf die gefährliche Überfahrt. Viele nehmen die Dienste von Schleppern in Anspruch. In diesem Jahr sollen laut offiziellen Angaben bereits knapp 8000 Menschen über den Kanal Großbritannien erreicht haben.
Die britische Regierung will mit aller Kraft gegen die Überfahrten vorgehen und ruft auch immer wieder Frankreich dazu auf, stärker dagegen aktiv zu werden. Man werde »entscheidende Schritte unternehmen, um gegen das Problem illegaler Migration vorzugehen«, hieß es laut BBC erneut aus dem Innenministerium. Zuvor hatte Innenministerin Priti Patel bereits angekündigt, Asylsuchenden, die über illegale Routen ins Land gelangt seien, langfristig weniger Rechte geben zu wollen als anderen. Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zurückzugewinnen, ist ein zentrales Versprechen des Brexits. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.