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Streit um Klimaschutz führt offenbar zu Radikalisierungen

Konfliktforscher Zick: Nach Solidarität folgen schnell Konflikte

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Der Konfliktforscher Andreas Zick rechnet angesichts der Hochwasser-Katastrophe mit gesellschaftlichen Konflikten über den weiteren Umgang mit dem Klimawandel. »In den betroffenen Regionen steigen zunächst die Unterstützung und die Solidarität«, sagte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld dem »RedaktionsNetzwerk Deutschland« (Mittwoch). »Diese Solidaritätseffekte werden aber auch wieder einbrechen«, erwartet Zick: »Dann folgen gesellschaftliche und politische Konflikte.«

Das Bundesverfassungsgericht habe festgestellt, dass am Konflikt um den Klimawandel ein Generationenkonflikt hänge. »Wenn keine Antworten gefunden werden und es keine grüne Regierungsbeteiligung geben wird, dann werden Aktionsgruppen reagieren.« Wenn kein Konsens gefunden wird, dann werde man auch Gruppen wie Extinction Rebellion wieder sehen, erwartet der Wissenschaftler.

Man müsse man damit rechnen, dass sich auch Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker des Themas Klimawandel intensiver bemächtigten als bislang. Die nächste Bundesregierung müsse Vertrauen herstellen. »Denn das Vertrauen geht ganz schnell weg, wenn Menschen merken, dass sie in nicht sicheren Gebieten leben. Sie müssen den Schutz vor Ort spüren«, sagte Zick. epd/nd

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