Jovial in die nächste Katastrophe

Sebastian Weiermann sieht Mängel in der Hochwasseraufarbeitung

NRW-Innenminister Reul hat zugegeben, dass nicht alles richtig gelaufen ist bei der Bewältigung der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen. Immerhin das räumt der umstrittene Minister ein. Auch die Anteilnahme für die Opfer ist Reul abzukaufen. Empathisch kann der Mann sein.

Was Reul sonst am Mittwoch im Innenausschuss des NRW-Landtags abgeliefert hat, lässt allerdings nichts Gutes erwarten für die nächste Katastrophe, die sicher früher oder später kommen wird. Es ist das rheinisch-joviale, nach dem Motto »irgendwie sind wir ja durchgekommen«, das nicht hoffnungsvoll stimmt. Reul attestiert seinem Ministerium und der Landesregierung, einen irgendwie guten Job gemacht zu haben. 47 Tote, ja schlimm, aber konnte ja keiner ahnen, dass so was passieren kann.

Dabei wäre gerade im Angesicht der Klimakrise eine vorausschauende Politik erforderlich und keine, die sich nach einer Katastrophe hinstellt und sagt, dass es bestimmt irgendwelche Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Wenn NRW-Bauministerin Scharrenbach dazu noch Hoffnungen schürt, dass auch in Flutgebieten wieder Häuser gebaut werden können, dann weiß man, dass in der Klimakrise kein Verlass auf Schwarz-Gelb und erst recht nicht auf Armin Laschet ist, unter dessen Führung all das passiert.

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