• Kommentare
  • Treffen von Wladimir Putin und Joe Biden

Zum Erfolg verdammt

Birger Schütz über die russisch-amerikanischen Abrüstungsgespräche

  • Birger Schütz
  • Lesedauer: 1 Min.

Nach dem Genfer Treffen von Wladimir Putin und Joe Biden keimte vorsichtiger Optimismus auf. Endlich redeten Russland und die USA wieder miteinander, eine Annäherung schien möglich, sogar Gespräche über Rüstungskontrolle waren vereinbart worden. Sechs Wochen später ist der Ton so konfrontativ wie eh und je. Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüßte den Auftakt der Abrüstungsverhandlungen zwar als positives Signal, warnte zugleich aber vor einer Überschätzung des »Geistes von Genf«. Man werde nicht zu besten Freunden, Washington bleibe ein Gegner. Ebenso forsch tönte es aus dem Weißen Haus zurück: Präsident Biden kündigte einen »robusten Dialog« an und stichelte, Russland habe außer Atomwaffen und Öl nichts zu bieten. Kompromissbereitschaft klingt anders, beide Seiten scheinen auch ein Scheitern der Gespräche einzukalkulieren.

Das darf nicht sein! Denn es geht es um die Zukunft des einzig verbliebenen Rüstungskontrollabkommens zwischen USA und Russland: Der Abrüstungsvertrag New Start, der das Nukleararsenal beider Länder auf je 800 Trägersysteme und 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe begrenzt. Scheitern die Gespräche, droht ein Rückfall in die Zeit des Wettrüstens und der Unsicherheit. Moskau und Washington müssen jetzt aufeinander zugehen.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.