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Auch Kinder impfen
Robert D. Meyer hofft, dass die Stiko ihre Empfehlung überdenkt
In den nächsten Wochen startet Deutschland ein großes Experiment: Mit dem Ende der Sommerferien kehren bundesweit Millionen Schüler*innen zurück in die Klassenzimmer. Kurz vor Beginn des zweiten Pandemie-Herbstes ist klar, dass flächendeckende Schutzmaßnahmen fehlen.
Dass Bund und Länder auf Kosten des Nachwuchses mehrheitlich versagen, darin sind sich (fast) alle einig, egal ob sie dafür sind, Kinder ab 12 Jahren generell zu impfen oder damit noch warten wollen, wie es die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt. Vorsicht ist oft ein guter Ratgeber, der Gesellschaft muss aber klar sein, welche Wette hier eingegangen wird. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, fordert, die Stiko solle ihre Bewertung sofort überdenken.
Kontra: Herbeigeredete Empfehlung
Warum der Druck der Politik auf die Ständige Impfkommission kontraproduktiv ist
Die Krux ist: Passiert dies erst im Herbst oder Winter, hätte die Delta-Mutation genug Zeit, sich in den Schulen auszutoben. Wie viel nützt eine Impfempfehlung, wenn dann im Feldversuch klar wurde, wie schwer Long-Covid, das ebenso nach milden Verläufen auftritt, Kinder trifft?
In der Fachwelt gibt es gewichtige Stimmen, die sich für die Impfung ab 12 Jahren aussprechen, die Europäische Arzneimittel-Agentur hat Moderna und Biontech ab diesem Alter freigegeben. Das US-Pendant zur Stiko spricht sich für eine Impfung ab 12 Jahren aus, ebenso sind Frankreich und Italien dafür. Die Stiko sollte nachziehen.
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