• Kommentare
  • Breitscheidplatz-Untersuchungsausschuss

Gescheiterter Staatsschutz

Daniel Lücking über den Berliner Amri-Untersuchungsausschuss

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist wenig verwunderlich, dass der vom Berliner Abgeordnetenhaus eingesetzte Untersuchungsausschuss zum Attentat vom Breitscheidplatz zu ähnlichen Ergebnissen kommt wie der Bundestagsuntersuchungsausschuss. In den Sondervoten wird deutlich, wer letztlich die Grenzen setzte: das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Gegen die Behörde mussten Bundestagsfraktionen wie auch die Landtagspolitiker*innen in Berlin und Nordrhein-Westfalen anarbeiten. Schwärzungen und entfernte Aktenanteile sollten vorgeblich die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland schützen.

Doch auch was übrig und lesbar blieb, zeichnet ein Bild davon, dass die verantwortlichen Behörden schlichtweg versagt haben. Fehler passieren – das muss Beamt*innen selbst bei dem schweren Attentat vom Breitscheidplatz, bei dem zwölf Menschen getötet und weit über 50 teils schwer verletzt wurden, zugestanden werden. Dass jedoch das Innenministerium mit juristischen Spitzfindigkeiten wider das Aufklärungsversprechen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) agierte und Aktenzulieferungen zwei Jahre lang verzögerte, bis ein Verwaltungsgericht einschreiten konnte, riecht nach Vertuschung der eigenen Inkompetenz.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.