Laschets Schwächen

Aert van Riel über den Abwärtstrend der Union

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Bundestagswahlkämpfe waren für die Union oft keine sonderlich komplizierten Angelegenheiten. In den vergangenen Jahren reichte das von Angela Merkel abgegebene Stabilitätsversprechen, um die Wähler von CDU und CSU bei der Stange zu halten. Die Kanzlerin galt als flexibel und entschied situationsbedingt. Manchmal war das auch überraschend, wie ihre Rückkehr zum rot-grünen Ausstieg aus der Kernenergie oder die Verabschiedung von Konjunkturprogrammen, um Wirtschaftskrisen zu bewältigen. Deswegen achteten viele Wähler nicht sonderlich darauf, was in den Programmen der Union stand und richteten sich bei der Wahl vielmehr nach der Person, der sie vertrauten.

Vieles deutet darauf hin, dass diese Zeiten nun vorbei sind. Merkel tritt nicht noch einmal an und ihr Kronprinz Armin Laschet hat zwar einige Jahre als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen regiert, doch das sichert ihm als Kanzlerkandidaten noch lange nicht den Amtsbonus, den die langjährige CDU-Chefin hatte. Immer mehr Menschen wird klar, dass Laschet keine Antworten auf drängende Fragen dieser Zeit liefert. Dabei geht es etwa um den Klimawandel und seine Folgen. Auch in der Außenpolitik sprechen ihm viele Bundesbürger Kompetenzen ab. Die Folge ist, dass es für die Union und ihren Kandidaten in den Umfragen kontinuierlich nach unten geht.

Ob sich daraus ein Trend ablesen lässt, muss sich noch zeigen. In den nächsten Wochen werden die drei Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen im Fokus stehen. Dafür werden unter anderem die TV-Trielle sorgen, an denen neben Laschet auch Annalena Baerbock und Olaf Scholz teilnehmen. Dann dürfte es vor allem um Ausstrahlung und Sympathiefaktoren gehen. Laschet muss diesbezüglich hart an sich arbeiten. Sonst wird die Wahl für ihn in einem Desaster enden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.