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Nicht immer kindgerecht
Die Betreuungssituation in den Kitas lässt noch immer zu Wünschen übrig
Es hat sich ja einiges getan: Tausende Kitaplätze wurden geschaffen, und bundesweit arbeiten jetzt 61 Prozent mehr Fachkräfte in den Einrichtungen als noch vor zehn Jahren. Der Kitaausbau nahm mit dem Rechtsanspruch auf eine Betreuung auch für Kleinkinder vor acht Jahren an Fahrt auf. Anfangs gab es Angst vor einer Klagewelle von Eltern, die keinen Platz bekommen. Die blieb aber aus. Folglich feiert das Familienministerium den Kitaausbau als Erfolgsgeschichte.
Die ist es aber nur mit Einschränkungen. Denn noch immer gibt es vor allem im Westen Engpässe bei den Plätzen und im Osten bei den Fachkräften. Die Mängel sind bedenklich, denn die Betreuung ist dadurch nicht immer kindgerecht. Wenn sich eine Erzieherin um zu viele Kleinkinder kümmern muss oder ein Erzieher auf eine ganze Schar von Fünfjährigen aufpassen soll, dann bleibt die pädagogische Arbeit auf der Strecke, was für Stress sorgt. Natürlich leiden darunter auch die Kinder.
Die Betreuung muss also dringend verbessert werden. Das euphemistisch Gute-Kita-Gesetz bemannte Vorhaben, das 5,5 Milliarden Euro bis 2022 bereitstellt, reicht längst nicht aus. Um auch wirklich alle Kitas kindgerecht zu gestalten, sind nach der Wahl weitere Investitionen nötig.
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