- Kommentare
- Saudi-Arabien macht Druck auf internationale Unternehmen
Al-Arabiya muss umziehen
Cyrus Salimi-Asl über aggressive saudische Wirtschaftsförderung
So könnte effektive Wirtschaftsförderung aussehen: Wenn du deinen Firmensitz nicht in meine Hauptstadt verlegst, darfst du bei uns keine Geschäfte mehr machen. Saudi-Arabien probiert es auf diese Tour und macht Druck auf internationale Unternehmen in der Golf-Region, die ihren Sitz nicht im saudischen Königreich haben, sondern in den dynamischen Finanzplätzen Dubai oder Doha. Wer ab 2024 noch Geschäfte mit saudischen Kunden machen will, muss den Firmensitz verlegen, sonst drohe der Verlust von Geschäften in der größten Volkswirtschaft der Region.
Getroffen hat es auch den Nachrichtenkanal Al-Arabiya in Dubai, der zum privaten saudischen Medienkonzern Middle East Broadcasting Center (MBC) gehört. Die Mitarbeiter wurden am Montag unterrichtet, dass ihr Arbeitsplatz in die saudische Hauptstadt Riad verlegt werde. Al-Arabiya gilt als größter arabischer Konkurrent von Al-Jazeera in Doha (Katar). Die saudischen Machthaber fahren seit einiger Zeit einen vorsichtigen politischen Öffnungskurs, nun soll dabei auch ökonomisch was rumkommen. Dahinter steckt die Angst, das das Big Business in der Golf-Region an Saudi-Arabien vorbeiläuft – zum Vorteil für die Nachbarn Katar und die Emirate. Gleichzeitig kann man Medien so aus nächster Nähe kontrollieren.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!