Zwei Hungerstreikende zusammengebrochen

Nach knapp drei Wochen ohne Essen wird die Lage der Aktivist*innen ernst

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.
Henning Jeschke, Mephisto, Lina Eichler, Rumen Grabow und Jacob Heinze in der vergangenen Woche, am 17. Tag ihres Hungerstreiks
Henning Jeschke, Mephisto, Lina Eichler, Rumen Grabow und Jacob Heinze in der vergangenen Woche, am 17. Tag ihres Hungerstreiks

Die Lage im Camp des »Hungerstreiks der letzten Generation« spitzt sich zu. Am Samstag, dem 20. Tag ihres Hungerstreiks, brachen zwei der Aktivist*innen, Lina Eichler und Jacob Heinze, zusammen. Sie wurden mit dem Rettungswagen ins Klinikum der Charité gebracht. Eichler musste den Streik daraufhin aus medizinischen Gründen beenden. Eine weitere Aktivistin, Mephisto, hat inzwischen aus psychischen Gründen abgebrochen. Heinze, der in der vergangenen Woche bereits einen Zusammenbruch erlitten hatte, befindet sich nach wie vor im Krankenhaus. »Wir sind voller Sorge um ihre Gesundheit und müssen verzweifelt mit ansehen, wie die Politik die Augen verschließt – vor dem Zustand der Hungerstreikenden und vor dem unseres Planeten«, heißt es in einer Mitteilung von Unterstützer*innen.

So geht Demokratie. Louisa Theresa Braun hofft auf einen Erfolg für die Aktivist*innen.

Am 20. August waren insgesamt sechs junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren in den Hungerstreik getreten, um gegen die Klimapolitik der Regierung zu protestieren. Sie fordern unter anderem ein öffentliches Gespräch mit den drei Kanzlerkandidat*innen im Vorfeld der Wahlen. Das Angebot eines nicht öffentlichen Gesprächs nach der Bundestagswahl lehnten die Hungerstreikenden ab und legten selbst einen Gesprächstermin am 23. September fest. Darauf habe bislang keine*r der Bundeskanzlerkandidat*innen reagiert. Erst bei einer definitiven Zusage solle der Hungerstreik offiziell beendet werden. »Die Belastungen nehmen drastisch zu. Eine Linderung ist aufgrund der ausbleibenden Reaktion der Politik nicht in Sicht«, heißt es in der Mitteilung weiter.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!