Freiwillig geimpft - keine Entschädigung

  • Lesedauer: 1 Min.

Nimmt ein Arbeitnehmer ein freiwilliges Impfangebot seines Arbeitgebers an, hat er im Fall gesundheitlicher Folgeschäden keinen Anspruch auf Entschädigung. Das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz in Mainz (Az. L 2 U 159/20) wies eine entsprechende Klage gegen die Berufsgenossenschaft zurück.

In dem Fall hatte der Gastronomieleiter einer Krankenhausküche das ausdrücklich freiwillige Angebot des Krankenhausträgers angenommen, sich kostenlos gegen Grippe impfen zu lassen. Als sich bei ihm einige Jahre später eine Überaktivität des Immunsystems entwickelte, führte er dies auf die Impfung zurück und forderte von der Berufsgenossenschaft Entschädigungsleistungen. Diese lehnte ab, auch das Sozialgericht verwarf die Klage.

Die gesetzliche Unfallversicherung zahle nur im Fall eines Arbeitsunfalls, stellte das Landessozialgericht in seiner Begründung fest. Ein solcher liege hier aber nicht vor. Der Kläger sei weder aus dem Arbeitsvertrag zu einer Impfung verpflichtet gewesen noch habe der Arbeitgeber eine verpflichtende Weisung erlassen. Da der Gastronomieleiter keinen unmittelbaren körperlichen Kontakt zu den Patienten der Klinik hatte, sei eine Impfung für seine Tätigkeit auch nicht erforderlich gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. epd/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -