- Kommentare
- Armin Laschet und CDU
Pannen bis zur letzten Minute
Sebastian Weiermann über die Zukunftsfragen der CDU
Vor vielen Jahren gab es einen Popsong, der vom »Fettnäpfchenwetthüpfen« handelte. Vielleicht gehört er zu Armin Laschets Lieblingsliedern. Vom Lachen in der Flutkatastrophe über diverse vertauschte Daten bis zum falsch gefalteten Wahlzettel – Armin Laschet hat in diesem Wahlkampf keine Panne ausgelassen. Sein Anteil an der krachenden Niederlage der Union ist nicht zu unterschätzen. Anfang des Jahres lagen die Christdemokraten bei Umfragen noch auf einem ähnlichen Niveau wie bei der Bundestagswahl 2017. Aber Laschet ist nicht alleine schuld am miesen Ergebnis. Die CDU, das wurde in diesem Wahlkampf auch deutlich, weiß nicht, wofür sie steht. Fortsetzung von Merkels Politik oder etwas anderes? Modernisierung oder rechte Wähler gewinnen? Versucht Laschet eine Koalition mit FDP und Grünen zu schmieden oder fehlt ihm dafür der Rückhalt? Kann er sich nach der Schlappe überhaupt an der Parteispitze halten?
Spannend ist die Frage, wie es weitergeht in der CDU. Der Anti-Merkel- und Anti-Mitte-Flügel wurde schon in der jüngsten Vergangenheit immer lauter. Die CDU könnte in der Opposition nach rechts abrutschen, mehr auf Populismus setzen und Bündnisse mit der AfD ausloten. Das könnte eine langfristige Folge von Laschets »Fettnäpfchenwetthüpfen« sein.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.