Niemanden allein lassen

Der ländliche Osten steht weiter unter massivem rechten Druck - die anständigen Menschen vor Ort brauchen Unterstützung

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 1 Min.

Wie auch nach der letzten Bundestagswahl richtet sich nach der Abstimmung vom Sonntag der Blick für kurze Zeit auf Ostdeutschland. »Erschrocken« wird festgestellt, dass gerade im ländlichen Raum von Sachsen sowie in Teilen von Thüringen und Sachsen-Anhalt die AfD ihre Position gefestigt hat. Fernab der Großstädte konnte sie sich in weiten Landstrichen unter Dominanz des völkischen Flügels etablieren. Was viele Experten jedoch häufig ignorieren: In diesen ländlichen Räumen gibt es trotz allem weiterhin engagierte zivilgesellschaftliche und linke Projekte. Diese standen die vergangenen Jahre jedoch ziemlich unter Beschuss. Nicht nur die AfD versuchte, sie zu diffamieren und ihnen finanzielle Mittel zu entziehen – auch der CDU und der »bürgerlichen Mitte« waren sie oft ein Dorn im Auge. So mancher Demokrat neigte in solch einer Atmosphäre zu Duckmäusertum.

Auf eine staatliche Förderung zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Projekte kann man sich in den besagten Regionen letztlich nicht verlassen. Umfassende Unterstützung brauchen die anständigen Menschen vor Ort dennoch. Egal, ob westdeutsche Antifaschisten, weggezogene Ossis oder solidarische Großstädter mit schlechtem Gewissen: Lasst die Genossen im ostdeutschen Land nicht alleine und fragt, was sie brauchen.

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