Werbung

Kein Bier mehr zum Schöntrinken

Warum in Großbritannien Bier und Benzin knapp werden

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Schön dumm, wenn man die Folgen seiner eigenen Abschottungspolitik spürt: Erst am Donnertag jammerte die Londoner Finanzbranche, dass man aufgrund des Endes der Freizügigkeit im Zuge des Brexits nicht mehr genug Personal bekomme. Dabei geht das Problem, das Großbritannien sich selbst eingebrockt hat, weit über die Finanzbranche hinaus. Die eigentlichen Probleme hat das Land am anderen Ende der Lohnskala.

Dieser Tage machten Bilder aus Großbritannien von leeren Supermarktregalen und Autofahrer*innen, die sich an Tankstellen um den letzten Tropfen Benzin prügeln, die Runde. Denn dem Land gehen aufgrund des Brexits und der Coronakrise die billigen Beschäftigten in der Logistikbranche aus. Und schön trinken können sich die Menschen in dem Land die Situation auch nicht mehr, weil es den Kneipen aus eben jenem Grund an Bier fehlt. Doch Premier Boris Johnson, der mit dem Brexit an die Macht kam, lässt das alles kalt. Er will an der Abschottungspolitik nichts ändern.

Dabei ist die Abschottung nicht der Hauptgrund für das Problem. Der eigentliche ist die miserable Bezahlung im Logistiksektor. Verständlicherweise möchte deshalb dort niemand arbeiten. Und jetzt kommt auch keiner mehr aus dem Ausland, der den Job trotz des wenigen Geldes macht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.