Bürger sind bei Mobilitätsformen offen

Aufschlussreiche Studie

  • Lesedauer: 3 Min.

Wie aus einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach hervorgeht, steht für die Mehrheit aktuell das Auto im Zentrum ihrer Mobilitätsbedürfnisse. 76 Prozent der Bürger sind der Meinung, dass sie mit keinem anderen Verkehrsmittel so unabhängig und flexibel sind wie mit dem Auto.

Für 49 Prozent ist das Fahrrad, für 42 Prozent der ÖPNV unverzichtbar

49 Prozent halten das Fahrrad und 42 Prozent den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für ihren privaten Alltag für unverzichtbar. 23 Prozent können sich ihren Alltag nicht ohne regionale oder überregionale Züge vorstellen. Nur vergleichsweise wenige Befragte sagten, sie könnten nicht auf das Motorrad oder auf den Motorroller (vier Prozent), den Fernbus (ebenfalls vier Prozent), den E-Roller oder auch die Nutzung von Carsharing-Angeboten (jeweils zwei Prozent) verzichten.

Die Bedeutung der einzelnen Verkehrsmittel fällt in Stadt und Land sehr unterschiedlich aus: Die Bewohner ländlicher Regionen halten überdurchschnittlich oft das Auto für ihren privaten Alltag für unverzichtbar (91 Prozent), Städter hingegen den öffentlichen Personennahverkehr (61 Prozent) oder das Fahrrad (55 Prozent). In Großstädten liegt das Auto auf Platz eins (63 Prozent).

Deutliche Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung

Für die Untersuchung von Ende Mai bis Anfang Juni wurden insgesamt 1070 Bürger repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren befragt. Dabei differenzierte die Studie nach der Größe des Wohnorts: Unterschieden wurde zwischen Befragten, die in Wohnorten mit weniger als 5000 Einwohnern leben, bis hin zu Einwohnern von Großstädten ab 100 000 Einwohnern.

Unterschiede im Urteil zwischen der Stadt- und Landbevölkerung zeigten sich bei der Frage, inwieweit der Pkw-Verkehr in Deutschlands Innenstädten stärker beschränkt werden sollte. Während es 24 Prozent der Großstädter für wichtig erachten, dass die Innenstädte vom Autoverkehr befreit werden, unterstützen lediglich elf Prozent der Bewohner im ländlichen Raum diese Forderung. Für die generelle Einführung von Tempo-30-Zonen sind 24 Prozent der Großstadtbewohner, aber nur neun Prozent der Landbevölkerung.

Die Forderung, ab 2030 keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb mehr zuzulassen, stößt bei insgesamt einer knappen Mehrheit (51 Prozent) der Befragten auf Ablehnung. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) ist dafür.

60 Prozent der Befragten sind für mehr und bessere Radwege

74 Prozent sagen, dass sie für die Entwicklung der städtischen Verkehrsinfrastruktur einen kostengünstigeren öffentlichen Nahverkehr für besonders wichtig halten. Für 62 Prozent ist der Ausbau des ÖPNV-Netzes dringend erforderlich. Den Ausbau des Straßennetzes halten nur 29 Prozent für vordringlich. 60 Prozent sind allerdings für mehr und bessere Radwege. 40 Prozent sagen, dass es wichtig sei, dass unbedingt mehr Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung stehen.

Bei der Untersuchung haben die Befragten »klare Erwartungen an künftige verkehrspolitische Schwerpunkte« formuliert, so die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller. Sie sprechen sich für nachhaltige und effiziente Verkehrsangebote aus, mahnen Verbesserungen bei ÖPNV, Radwegen und Vernetzung an und zeigen sich offen für E-Mobilität. Lösungen fallen je nach Situation vor Ort unterschiedlich aus.AFP/nd

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