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1,2 Millionen Euro an Opfer des Oktoberfestattentats ausgezahlt
90 Betroffene erhalten Unterstützungen in Höhe zwischen 5000 bis 50.000 Euro
München. Der Unterstützungsfonds für die Opfer des rechtsextremistischen Oktoberfestattentats von Bund, Land und Stadt von 1980 ist ein Jahr nach seiner Einrichtung vollständig ausgezahlt. Das Fondsvermögen von 1,2 Millionen Euro sei an 90 Betroffene gegangen, heißt es in dem Bericht, den die Münchner Sozialreferentin Dorothee Schiwy am Donnerstag im Sozialausschuss vorstellen wird.
Bei dem Anschlag am 26. September 1980 starben 13 Menschen, darunter der rechtsextreme Attentäter Gundolf Köhler. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Manche verloren Gliedmaßen, viele leiden bis heute.
Es seien 99 Verletzten- und elf Hinterbliebenen-Anträge eingegangen, teilte Schiwy mit. Alle elf Hinterbliebenen-Anträge sowie 82 Verletzten-Anträge seien positiv beschieden worden. Drei Betroffene hatten als Hinterbliebene und als Verletzte Anträge gestellt. Bei den Verletzten wurden je nach Schwere Pauschalen zwischen 5000 und 50.000 Euro ausbezahlt, bei den Hinterbliebenen je nach Verwandtschaftsverhältnis 15.000 oder 20.000 Euro.
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»Es war ein positives Zeichen, das damit gesetzt wurde«, sagte Robert Höckmayr (54), der bei dem Anschlag zwei jüngere Geschwister verlor und selbst schwer verletzt überlebte. Von der finanziellen Seite sei der Betrag allerdings für 40 Jahre immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein. Höckmayr musste Dutzende Operationen über sich ergehen lassen und hat immer noch Splitter im Körper.
Das Oktoberfestattentat habe unsägliches Leid über die Betroffenen gebracht, heißt es in dem Bericht der Sozialreferentin. Die Anträge hätten dies nochmals eindrücklich gezeigt und Zeugnis gegeben, wie sehr die Betroffenen auch heute noch litten. »So stehen hinter den bloßen Zahlen und Fakten viele erschütternde Einzelschicksale - Menschen, deren Leben nach dem 26. September 1980 nie mehr so war wie davor.«
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Die Geldmittel könnten dieses Leid nicht lindern und die eklatanten Fehler und Versäumnisse der Behörden unter anderem bei der Aufklärung des Anschlags und bei der Entschädigung der Opfer nicht ungeschehen machen. Sie sollten aber ein Zeichen der Anteilnahme und der Anerkennung des erlittenen Unrechts setzen.
Der Fonds war im vergangenen Jahr aufgelegt worden. Bayern und der Bund zahlten jeweils 500.000 Euro ein. Die Landeshauptstadt beteiligte sich mit 200.000 Euro und verwaltete den Fonds.
Die Bundesanwaltschaft hatte im Juli 2020 zum Abschluss der wieder aufgenommenen Ermittlungen die Tat völlig neu eingeordnet und ausdrücklich festgestellt, dass der Bombenleger aus rechtsextremistischer Motivation heraus handelte. dpa/nd
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