Werbung

Dauerhafter Notfall

Stephan Fischer über Kultur, Kürzungen und Corona

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 1 Min.

Welche Recherche ist derzeit angebrachter: Eine zu »Jazz, Rock, Schlager, Klassik, Oper, Chor, Musical, Chanson ...«, wie sie in der Musikbibliothek Halle stattfinden kann – oder die Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten? In der Saalestadt und auch anderswo ist die Antwort nicht erst seit dem massiven Ansteigen der vierten Pandemiewelle klar: Mitarbeiter kommunaler Kultureinrichtungen sollen den Gesundheitsbereich verstärken. Und so schließt die Musikbibliothek.

Priorisierung im Notfall muss sein. Auch wenn sich mit Triage wohl niemand gerne auseinandersetzt. Warum dies im weiteren Sinne sehr wohl, im engeren Sinne wiederum wenig mit der Abordnung von städtischen Mitarbeitern an die Pandemiehotspots zu tun hat – solche Fragen lassen sich auch unter Zuhilfenahme städtischer Kultur- und Bildungseinrichtungen von breiten Schichten beantworten. Ließen sich beantworten. Der Notfall dauert allerdings bereits seit fast zwei Jahren, Kultur und Volksbildung leiden stark – auch weil sie als erstes verzichtbar erscheinen. Übrigens schon vor der Pandemie. Auf lange Sicht hinterlässt das wahre Wüsteneien, wo vorher ästhetisches und intellektuelles Potenzial war. Es geht wohl nicht anders, doch das ist schade. Corona-Blues gibt es nur noch im Stream.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.