Junge Menschen bewegen Afrika
Sozialer Wandel wird trotz Gewalt und Ausbeutung vorangetrieben
Nirgendwo auf der Welt ist die Bevölkerung so jung wie im Südlichen Afrika. In Uganda ist die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahre alt, in Südafrika fast jede*r Dritte. Zum Vergleich: Bei uns liegt der Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung bei gerade einmal 14 Prozent. Der südliche Teil Afrikas ist außerdem geprägt von scharfen Kontrasten: Allein in Südafrika lebt die Hälfte der Menschen in Armut, obwohl das Land die zweitgrößte Volkswirtschaft auf dem afrikanischen Kontinent ist. Vor allem junge Menschen bleiben unter dem Existenzminimum. Im südlichen Afrika gibt es die höchste Jugendarbeitslosigkeit weltweit. Als junger Mensch trotz Armut, Ausbeutung und Gewalt in der Region den sozialen Wandel anzustoßen, ist ein schwieriges Unterfangen.
Die Flucht in einen wohlhabenderen Nachbarstaat oder in die Stadt ist für viele junge Menschen im Süden Afrikas oftmals die einzige Perspektive, um der Armut zu entkommen. Die Wellblech-Siedlungen in den Metropolen platzen deshalb aus allen Nähten. Doch mit geringer Bildung, Sprachbarrieren und einem illegalen Status landen die jungen Migrant*innen meist im informellen Sektor, in dem 80 bis 90 Prozent aller Erwerbstätigen in der Region arbeiten. Das geringe Einkommen ist selten ausreichend, um ihr eigenes Leben zu sichern, geschweige denn das ihrer Familien. Durch die Corona-Pandemie sind auch viele dieser prekären Arbeitsverhältnisse weggebrochen. Junge Menschen sind unter diesen Voraussetzungen noch anfälliger für Ausbeutung, Armut und Gewalt. Vor allem junge Menschen sind außerdem von Krankheiten wie HIV/ Aids, schlechten Bildungschancen und Arbeitslosigkeit betroffen.
Häusliche Gewalt, Abhängigkeitsbeziehungen, Schwangerschaften im Teenageralter und Schulabbruch bedrohen vor allem junge Frauen. Ein traditionell stark ausgeprägtes Senioritätsprinzip verhindert darüber hinaus, dass Erfahrungen und Sichtweisen junger Menschen Gehör finden. Nicht nur im familiären Umfeld, auch in gesellschaftlichen Prozessen werden Jugendliche diskriminiert. Viele junge Menschen sind frustriert und hoffnungslos.
Gemeinsam mit seiner Partnerorganisation STEPS gibt der Weltfriedensdienst deshalb jungen Menschen eine Stimme: Nur wenn sie in politische, soziale und ökonomische Entscheidungsprozesse eingebunden sind, können sie ein dynamischer Faktor für den sozialen Wandel sein. STEPS gibt jungen Menschen die Chance, diesen sozialen Wandel mitzugestalten.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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