Offensive Taktik

Peter Steiniger über den Einflussgewinn der schwedischen Linkspartei

Hoffnunsträgerin: Ein Plakat wirbt in Malmö für eine Veranstaltung mit der Linke-Vorsitzenden Nooshi Dadgostar.
Hoffnunsträgerin: Ein Plakat wirbt in Malmö für eine Veranstaltung mit der Linke-Vorsitzenden Nooshi Dadgostar.

Schwedens Linkspartei und ihre Vorsitzende Nooshi Dadgostar, erst seit etwas mehr als einem Jahr im Amt, machen Furore. Binnen weniger Monate hat Vänsterpartiet das Feld tüchtig aufgemischt: Mit klarer Sprache und konkreten sozialen Forderungen für die große Mehrheit der Schweden legt die Partei die Finger in die Wunden. Mit ihrem Ultimatum zum Neubauten-Mietendeckel schaltete sie im Frühjahr endlich von Worten auf Taten um. Nachdem das Januarabkommen der Sozialdemokraten mit den Mitte-Parteien zerfallen ist und Stefan Löfven das Handtuch geworfen hat, nutzte sie bei der Wahl von Magdalena Andersson zur Regierungschefin ihre Verhandlungsmacht, um bessere Renten für die »kleinen Leute« durchzusetzen. Besser kann eine linke Partei ihren Nutzwert nicht zeigen.

Die rosa-grüne Regierung wackelt, die Rechte lauert auf ihre Chance. Die wird nicht kleiner, wenn die Alternative so unkenntlich ist wie unter Löfven. Die Taktik der Linken zeigt bei den Sozialdemokraten Wirkung. Schließlich zielt Vänsterpartiet auf das kollektive Gedächtnis und knüpft an die Werte des schwedischen Wohlfahrtsstaates an. Nicht der verantwortungslose Markt, sondern die Politik soll das Gemeinwohl wieder in die Hand nehmen, sagt Linke-Chefin Dagostar. Die Sozis brauchen solche Ansagen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.