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Beim Boostern schon mal Spitze
Tomas Morgenstern hat Hoffnungen, dass Berlin jetzt beim Impftempo zulegt
Der Berliner kann durchaus Geduld aufbringen. Natürlich nur, wenn’s ihm etwas bringt und gerade auch in den Kram passt. Gerade in der Coronazeit hat er das bewiesen - erinnert sei an die Klopapierkrise oder auch an die Tests, die man für’s Reisen, zur Teilnahme an mancher Veranstaltung oder für den Zutritt zu Stadien, Kneipen und Clubs benötigte. Nicht immer ging es dabei vordringlich um Gesundheitsbewusstsein oder Rücksichtnahme gegenüber anderen in der Pandemie.
So gesehen sind die ewig langen Warteschlangen, die man dieser Tage vor den Impfzentren und zahlreichen Arztpraxen besichtigen kann, für Berlin dann doch ein höchst außergewöhnliches Phänomen. Wie das ganze Land galt auch die Hauptstadt viel zu lange schon als impfmüde. Zwar liegt sie mit einer Quote von 69,4 Prozent bei den vollständig Geimpften bundesweit im vorderen Mittelfeld - anders als Brandenburg, das mit 62,3 Prozent den vorletzten Rang belegt. Allzu viel bewegt hatte sich da in den letzten Wochen aber nichts, als sich die Deutschen der Illusion hingegeben hatten, Corona pfeife schon auf dem letzten Loch.
Dass sich das jetzt schlagartig ändert, ist natürlich der auf unheimliche Art unaufhaltsam erscheinenden vierten Welle zuzuschreiben. Und damit, dass viele Leute die Nase gestrichen voll haben von der Pandemie und den nun schon wieder heraufziehenden Kontaktbeschränkungen und all dem. Es mag sein, dass auch die Angst wächst angesichts der neuen Omikron-Variante. Wichtig am Ende ist: Der Berliner lässt sich impfen. Selbst Erstimpflinge kommen - 3800 Menschen waren es Ende November jeden Tag. Beim »Boostern« ist Berlin mit einer Quote von 16,6 Prozent derzeit sogar Spitze. Noch hinkt das Angebot der Nachfrage hinterher. Aber die Verwaltung rüstet nach, schneller als gedacht. Und das ist doch der Hammer, oder?
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