Hochkonjunktur in der Pandemie

Daniel Lücking zu den neuen Zahlen der Sipri-Friedensforschenden

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Zum sechsten Mal in Folge wuchsen die Verkäufe der Rüstungsindustrie. 531 Milliarden US-Dollar vermeldet das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm, umgerechnet 470.000.000.000 Euro, setzte die Branche 2020 um. Da sich hauptsächlich Staaten Waffen in großer Zahl beschaffen durften, müssen sich die Kriegstreiber*innen der Welt eine andere Zahl vorhalten lassen.

Die Vereinten Nationen verabredeten vor wenigen Monaten, umgerechnet 3,37 Milliarden Euro in die weltweite Bildung zu investieren. Rund 1,7 Milliarden kommen von der Europäischen Union. Wohlgemerkt nicht jährlich, sondern mit eher lang als mittelfristigen Zielsetzungen bis 2030. Während Bildung in eher homöopathischen Dosen gefördert wird, boostern die wachsenden Verteidigungsetats der Nato-Staaten die Rüstungsindustrie durch die Pandemie.

Es gerät zur Randnotiz, dass Russland zum dritten Mal in Folge gegen den Trend handelt, während international keine Gelegenheit ausgelassen wird, die russische Aggression auf dem Territorium der Ukraine anzuprangern. Das muss auch sein, aber es wäre längst an der Zeit, dass beide Seiten abrüsten. Russland in der Ukraine - der Westen und China weltweit in den Bilanzen der Kriegsindustrie.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!