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Wenn die Hoffnung verurteilt wird
Das Putschregime schaltet Aung San Suu Kyi aus und bringt so die Bevölkerung weiter gegen sich auf
Es mag wie ein geschickter Schachzug wirken, dass Myanmars Putschgeneral Min Aung Hlaing noch am Abend nach der Urteilsverkündung gegen Aung San Suu Kyi deren Haftstrafe verkürzte. Vorgeblich großzügig erlässt der Juntachef der Volksheldin die Hälfte ihrer Freiheitsstrafe. Sollte das Kalkül dahinter gewesen sein, den größten Ärger über das Urteil abzufangen, so wird es nicht aufgehen. Denn die überwältigende Mehrheit der Menschen in Myanmar lehnt das Regime mit Leib und Seele ab. Mehr noch, sie fühlt sich durch den Coup vom 1. Februar um die eigenen Zukunftschancen gebracht. Dazu kommt die Gewalt, mit der das Putschregime weiterhin gegen Protestierende vorgeht.
Aung San Suu Kyi mag mit ihrem Vorgehen in der Rohingya-Krise viele Menschen im Westen vergrault haben. Doch für die meisten Menschen in Myanmar verkörpert sie weiterhin die Hoffnung auf eine bessere Zukunft - für das Land und auch persönlich. Sie nun mit unhaltbaren Vorwürfen wegzusperren, um dann vermeintlich großzügig die Haftstrafe zu verkürzen, ist kein Zugeständnis. Zur Befriedung der Situation wird dies schon gar nicht beitragen - zumal weitere Verurteilungen anstehen. Stattdessen eskaliert der Bürgerkrieg weiter.
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