Am Klimaschutz interessierte Firmen

Land Brandenburg richtet die Umweltpartnerschaft neu aus

  • Wilfried Neiße, Potsdam
  • Lesedauer: 2 Min.

Umweltpartner in der Wirtschaft sucht sich das Land Brandenburg bereits seit 1999. Nun geht es dabei auch um den Klimaschutz. Diese Neuausrichtung wurde vertraglich vereinbart und am Donnerstag unterzeichnet. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) unterstrich, dies sei gerade noch rechtzeitig geschehen, hätten sich doch eine Reihe von Unternehmen schon auf den entsprechenden Weg gemacht. Wenn Brandenburg die Kriterien einer »Gewinnerregion« erfüllen wolle, dann müsse die Produktion klimaneutral sein. Dieses Ziel sei nicht allein durch staatliche Vorgaben zu erfüllen. Ohne die Bereitschaft und ohne Investitionen der Wirtschaft könne das nicht gelingen.

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) wies darauf hin, dass das brandenburgische Umweltsiegel - es wendet sich an kleine und mittlere Unternehmen - Bestandteil der Vereinbarung ist. Es gehe auch um Fördermittel, also »um etwas ganz Substanzielles, um bares Geld«. Umweltmanagementsysteme seien ein Bonus bei der Förderung der gewerblichen Wirtschaft. Auch wenn man vermutlich nicht jeden Wunsch werde erfüllen können, sei es doch wichtig, dass sich die Unternehmen ökologische Ziele stellen, damit die Vereinbarung kein Papiertiger bleibe, sondern »Teil der Lebenserweckung« werde. Ökologisches Handeln der Unternehmen sei wichtig, um die ambitionierten Klimaschutzziele des Landes zu erreichen. Richtig angegangen, könne der Klimaschutz Betriebskosten senken und den Firmen neue Märkte erschließen.

»Ohne das Handwerk wird das nicht funktionieren«, sagte Mitunterzeichner Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer des märkischen Handwerkskammertages. Denn es seien Handwerker, die die Energiewende voranbringen - »ob in der Backstube mit regionalen Lieferketten oder auf der Baustelle bei der energetischen Gebäudesanierung«. Das Handwerk erwarte von der Klimapartnerschaft kostenfreie Beratung sowie attraktive und individuell zugeschnittene Förderprogramme, einschließlich Aus- und Weiterbildung.

Nachhaltigkeit beinhalte auch Wirtschaftlichkeit, mahnte Sven Weickert von den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg. »Die Wirtschaft wird ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Produktion in der Zukunft klimagerecht umstellen«, versicherte er. Sowohl in technischer als auch personeller und finanzieller Hinsicht werde das »nicht einfach werden«.

Gundolf Schülke, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg sieht Handlungsbedarf beim Ausbau erneuerbarer Energien, bei Wasser und Kreislaufwirtschaft. »Uns ist ausgesprochen wichtig, dass die neue Partnerschaft die Unternehmen aktiv im Klimaschutz unterstützt«, sagte er.

Der Landtagsabgeordnete Thomas Domres (Linke) merkte an: »Ob die Umweltpartnerschaft mit Leben erfüllt wird oder weiter vor sich hindümpelt, hängt weniger von Erklärungen ab, als davon, ob sich jemand intensiv darum kümmert.«

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