Die Radikalität des Diskurses

Warum es bei der Mobilitätswende nicht nur um soziale versus Klima-Frage geht

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Als ob sich IG-Metall-Chef in die Linke-Debatte der letzten Tage einklinken wollte: Es gebe zu wenig Ladesäulen für die wachsende Nachfrage von Elektrofahrzeugen, warnte Jörg Hofmann am Wochenende in der »FAZ«. Damit setzte er sich nicht nur für den Klimawandel ein, sondern auch für Forderungen, die auch die großen Autobauer unterschreiben können.

Natürlich ist es der Energiewende nicht unbedingt förderlich, wenn in der Hälfte der Gemeinden hierzulande Ladesäulen fehlen, wie die Antwort auf eine Linksfraktion-Anfrage ergab. Und natürlich ist es erstmal verständlich, wenn die IG Metall vor allem darauf achtet, was Arbeitsplätze erhält und andere Ziele hinten an stellt. Praktisch bedeutet dies für die größte deutsche Gewerkschaft, dass sie im Sinne der Sozialpartnerschaft auch gemeinsame Branchen-Interessenpolitik macht mit den Arbeitgebern. So fordert auch VW-Chef Herbert Diess gerne mal mehr Ladensäulen.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Doch muss sich die IG Metall deswegen auch Kritik seitens der Klimabewegung anhören können, ob etwa die Elektrifizierung des Individualverkehrs tatsächlich die Krise löst. Die Frage ist nur, ob es in diesem Diskurs tatsächlich um soziale versus Klima-Frage geht, wie es in der Linken diskutiert wird, oder einfach darum, wie radikal Forderungen im aktuellen Diskurs sein können.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.