- Politik
- Menschenrechtsbeauftragte
Luise Amtsberg: Diplomatische Botschafterin
Luise Amtsberg wird Menschenrechtsbeauftragte der Ampel-Regierung
Die Ampel-Koalition wird eine neue Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung einsetzen. Diesen Posten übernimmt nach Vorschlag der Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Kenntnisnahme im Bundeskabinett künftig ihre Parteikollegin Luise Amtsberg, die damit die Nachfolge von Bärbel Kofler (SPD) antritt, die als Parlamentarische Staatssekretärin ins Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gewechselt ist.
Amtsberg, die sich im Bundestag als Expertin in Flüchtlings- und Migrationsfragen einen Namen gemacht hat, ist erst die achte Vertreter*in in diesem Amt, aber die vierte mit grünem Parteibuch. In der Vorgänger*innenliste seit 1998 tauchen Namen wie Claudia Roth oder Tom Koenigs (beide Grüne) auf sowie die ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe (Grüne) und Günter Nooke (CDU). Kritiker*innen beklagen, das Amt sei ohne politische Druckmittel ein zahnloser Tiger und nichts anderes als ein Symbolposten. Bei Auslandsreisen ist die 37-jährige Amtsberg vor allem als diplomatische Botschafterin gefordert, die für Baerbock schwieriges Terrain ausloten kann. In Zukunft muss Amtsberg sich neben dem Schicksal von Geflüchteten und Fragen zu Unrechtsregimen auch verstärkt um Themen wie Fair Trade und Lieferketten kümmern, dazu noch um den Umgang mit Sport-Events in Ländern, wo Menschenrechtsverletzungen begangen werden.
Die gebürtige Greifswalderin scheute sich noch nie vor Verantwortung. Sie war 2006 AStA-Vorsitzende an der Kieler Universität, an der sie Islamwissenschaft im Hauptfach studierte. Die Mutter eines kleinen Sohnes zog 2013, 2017 und 2021 für Schleswig-Holstein jeweils auf Listenplatz eins der Grünen in den Bundestag ein, nachdem sie zuvor ab 2009 als damals jüngste Abgeordnete für drei Jahre im Kieler Landtag saß.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!