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Nazis werden Merz nicht wählen
Max Zeising hält die Merz-Wahl für eine Anbiederung nach rechts
Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet die ostdeutschen CDU-Landesverbände immer besonders lautstark für Friedrich Merz getrommelt haben, vereint doch der neue Parteichef wie kein Zweiter alle möglichen Klischees über Westdeutsche, die im Osten kursieren: Er wirkt schnöselig, fliegt als Privatpilot durch die Weltgeschichte und zeigt zuweilen eine erschütternde Arroganz der werktätigen Bevölkerung gegenüber – etwa, als er behauptete, die Deutschen könnten sich in der Coronakrise an ein »Leben ohne Arbeit« gewöhnen. Ferner steht Merz für die 90er-Jahre, also jene Zeit, in der gerade die Menschen in den damals neuen Ländern viele schmerzhafte Erfahrungen mit dem noch unbekannten System erlitten.
Doch darum geht es ostdeutschen CDU-Parteigranden wie Reiner Haseloff und Michael Kretschmer nicht. Die beiden Ministerpräsidenten haben vor allem Angst vor der AfD und damit vor dem eigenen Machtverlust. Seit Jahren setzen sie auf einen dialogbereiten Kurs jenen gesellschaftlichen Milieus gegenüber, die schon lange ins rechtsradikale Lager abgedriftet sind. Mit Merz hoffen sie nun, das »Merkel-muss-weg«-Milieu endlich erreichen zu können. Doch diese Strategie wird nicht aufgehen: Wer bereits radikalisiert ist, den wird auch Friedrich Merz nicht überzeugen.
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