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Grüne Karriere statt Idealismus
Aert van Riel über Konflikte vor dem Bundesparteitag der Grünen
Die Grünen haben sich bei ihren jüngeren Unterstützern zuletzt nicht viele Freunde gemacht. So war aus der Grünen Jugend der Vorwurf zu hören, dass die Partei in der Koalition mit SPD und FDP den Hartz-IV-Satz nicht angemessen erhöhen wolle. Aktivisten von Fridays von Future waren enttäuscht, dass die Grünen der FDP das Verkehrsministerium überlassen haben und keine klare Formulierung zu einem schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung im Koalitionsvertrag durchsetzen konnten.
Trotzdem wird der große Streit beim Bundesparteitag an diesem Wochenende ausbleiben. Das liegt unter anderem daran, dass es noch zu früh ist, um die Arbeit der Grünen in der Koalition zu bewerten. Hinzu kommt, dass es in der Partei zurzeit und womöglich auch künftig viele Möglichkeiten gibt, um Karriere zu machen. Ein bisschen mosern ist in Ordnung, aber radikale Kritik schädlich für die eigenen Aufstiegschancen. Zumal auch der linke Flügel sein Stück vom Kuchen bekommt und Spitzenposten besetzen darf. Davon profitieren etwa die designierte Parteichefin Ricarda Lang und der Parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium, Sven Lehmann. Es ist bereits absehbar, dass sie sich in ihren neuen Funktionen nicht mehr viel Idealismus leisten können.
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