- Kommentare
- Rüstungsexporte
Waffendeals jetzt politisch korrekt
Die von der Ampel genehmigten Ausfuhren von Kriegsgerät tragen nicht zu mehr Sicherheit bei
Jetzt wird alles gut: Die Ampel-Koalition hat in den ersten sieben Wochen ihrer Amtszeit so viele Ausfuhren von Kriegsgerät genehmigt, dass es - sollte der Trend anhalten - in diesem Jahr wieder einen neuen Rekord geben könnte. Aber: Die Exporte gingen nur noch zu einem Bruchteil an sogenannte Drittstaaten, die Kriegspartei sind oder deren Regierungen mit Waffengewalt gegen Bevölkerungsgruppen im eigenen Land vorgehen.
Die Ampel hat also einen Weg gefunden, die deutsche Rüstungsbranche weiter mit fetten Aufträgen zu versorgen. Im internationalen Waffengeschäft bleibt die Bundesrepublik auch mit der neuen Regierung ganz vorne dran, obwohl die sich eine sehr restriktive Genehmigungspraxis auf die Fahne geschrieben hat. Und nein, dadurch wird nichts gut. Denn bekanntlich heizen die großzügig bedachten USA weltweit Konflikte an, nicht zuletzt den aktuellen in der Ukraine, und Empfängerland Australien beteiligt sich am Wettrüsten im Indopazifik.
In den Kriegen, an denen westliche Streitkräfte in den letzten Jahrzehnten beteiligt waren, hat sich gezeigt, dass die westlichen Werte dabei wenig gelten. Aber Kriegsverbrechen sind für Deutschland, die EU und die Nato stets nur dann ein Thema, wenn sie nicht von den eigenen, ach so demokratischen Truppen verübt werden.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.