Werbung

Selbstkritik statt Besserwisserei

Daniel Lücking über die verteidigungspolitische Opposition

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Johann Wadephul ist dieser Tage der Ansicht, die Bundesregierung betreibe eine »nationale Nabelschau«, wenn Einsätze der Bundeswehr auf den Prüfstand gestellt werden und absehbar enden könnten. »Wer mit dem Abzug aus Mali kokettiert, der sollte erst erklären, wie er einen Zusammenbruch und Chaos in dem Land im Falle eines Abzugs verhindern will«, verlangte der CDU-Politiker.

Es ist schwer zu entscheiden, ob Wadephul bereits Lehren aus dem hauptsächlich in CDU-Verantwortung geschaffenen Afghanistan-Debakel gezogen hat oder sich schlicht nicht darum schert, wie unglaubwürdig seine Einlassungen wirken. Schon bevor Afghanistan von den internationalen Truppen fluchtartig verlassen wurde, hatten die Taliban Bezirk um Bezirk übernommen. So wie das US-Militär Kernelement in Afghanistan war, ist es Frankreich in Mali. Ein deutscher Einsatz allein wäre nicht durchhaltefähig. Ein politisches Ziel müsste erst einmal gefunden werden, denn von der Sicherheitspolitik der Union ist nichts Verwertbares geblieben. Selbst international gibt es keine Exit-Strategie, die verhindern würde, dass die militärisch angeblich gestützten Länder absehbar ins Chaos stürzen. Bei der Union wäre Selbstkritik angebracht, aber nicht Besserwisserei.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.