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Nato-Chef geht von der Fahne

Jens Stoltenberg will keine dritte Amtszeit als Generalsekretär

Er ist das prominenteste europäische Gesicht des US-geführten Militärpakts: Seit Oktober 2014 dient der Norweger Jens Stoltenberg der Nato als Generalsekretär. Dorthin befördert worden war er nicht zuletzt auch mit dem Segen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Unter Stoltenbergs Ägide zeigte der strategische Kompass des atlantischen Bündnisses nach Osten, wo es aus der Konfrontation mit Russland neue Existenzberechtigung zieht, erst recht nach der Pleite in Afghanistan. Sein Generalsekretär war in den vergangenen Wochen einer der lautesten Alarmrufer zu russischen Invasionsplänen in der Ukraine. Bevor alles zu spät ist, setzt Stoltenberg nun eigene Karrierepläne um: Ende des Jahres wechselt er von Brüssel zurück in seine Geburtsstadt Oslo und rückt an die Spitze der norwegischen Zentralbank. Die hat ebenfalls Wumms, schließlich steuert sie auch die Auslandsinvestitionen des dank Nordseeöl und -gas größten Staatsfonds der Welt.

Mit der Materie kennt sich der aus einer Politikerfamilie stammende 62-jährige gelernte Volkswirt bestens aus: In den 1990er Jahren führte er in Norwegen die Ressorts Wirtschaft- und Energie sowie Finanzen - erste Höhepunkte seiner steilen Karriere bei der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Als Jungsozialist hatte Stoltenberg noch tüchtig Front gegen die Nato gemacht. Vergeben und vergessen: Seit 1991 saß er im Parlament, wurde 2000 das erste Mal Ministerpräsident von Norwegen, zwei Jahre darauf auch Vorsitzender seiner Partei. In Stoltenbergs zweite Amtszeit fielen die verheerenden Anschläge des norwegischen Nazis Anders Behring Breivik in Oslo und auf ein Camp der Arbeiter-Jugendliga auf der Insel Utøya am 22. Juli 2011. Bei der Parlamentswahl 2013 siegte das bürgerliche Lager.

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Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Auch bei der Nato könnte auf Stoltenberg das größere Übel folgen: Im Gespräch sind mehrere Anwärterinnen aus Osteuropa - sicher keine Tauben.

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