• Kommentare
  • Ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge

Hilfe, die nicht ankommt

Die ehrenamtlichen Helfer*innen werden mit zielgerichteter offizieller Hilfe allein gelassen

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 1 Min.

Vor einer Woche war die Sache klar: »Unsere Wohnungen werden in den kommenden Wochen sehr gut gefüllt sein«, schreibt ein Freund mit zahlreichen Kontakten in die Ukraine. Auch ohne persönliche Verbindungen konnte daran kein Zweifel bestehen. Am Dienstag dauert der Krieg in der Ukraine sechs Tage. Dass Berlin neben Warschau ein Knotenpunkt werden würde auf der Flucht nach Westen, stand fest.

Und dennoch: An den Bahnhöfen helfen wieder diejenigen, die schon im Winter 2015/2016 das Chaos bewältigt haben, das die Institutionen mit Bürokratie und Verschlafenheit eher vergrößert als verringert haben. Auch im Fall der Flüchtlinge, die jetzt kommen, mahlen die Mühlen langsam. Es wird mit Formblättern gewedelt, statt knappe, einfache und vor allem hilfreiche Informationen zu liefern. Zwei Jahre ist seit Ausbruch der Pandemie über Krisenfestigkeit geredet worden, und wenn einige Hundert Flüchtlinge kommen, steht an den zentralen Ankunftsorten nicht mal eine Flasche Wasser parat. Aber wo soll behördliches Engagement auch herkommen? Die Flüchtlingsfeindlichkeit steckt im System. Daran ändern auch die schnell aufgelegten Aufnahmeprogramme nicht viel – nur die Menschen, die helfen und sich fragen, warum sie eigentlich allein am Gleis stehen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.