- Kommentare
- Inflation
Neue Verteilungskonflikte
Was die anhaltend hohe Inflationsrate bedeutet
Vor zwei Jahren war die Inflation noch ein Schreckgespenst, das konservative Ökonomen an die Wand malten, aber von niemandem so richtig ernst genommen wurde. Seit letztem Jahr hat sich das geändert. Und die Preise werden vermutlich noch länger schnell steigen. Daran wird weder die Europäische Zentralbank etwas ändern können, noch wird es der Markt richten.
Denn was die Inflation treibt, sind die Energiepreise. Und die werden wegen des Kriegs in der Ukraine weiter hoch bleiben. Inflationsraten von über fünf Prozent, wie sie das Statistische Bundesamt jetzt für Februar bezifferte, werden in nächster Zeit keine Seltenheit sein. Und das werden die Menschen hierzulande immer mehr im Geldbeutel spüren. Dabei hatten sie bereits in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen. Wird nicht gegengesteuert, dann werden die Reallöhne ein drittes Jahr in Folge sinken.
Letztlich wird diese Situation zu neuen Verteilungskonflikten führen. Die Menschen werden nicht hinnehmen, dass sie de facto immer weniger im Geldbeutel haben. Das zeigen schon Ansagen von Gewerkschaften, dass sie sich bei anstehenden Lohnforderungen an der Inflationsrate orientieren werden. Doch wird ihnen die Kapitalseite das nicht so einfach zugestehen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.