Unter anderen Umständen - Sonderfolge zum 8. März feat. Laura Sophie Dornheim

Sonderfolge zum 8. März über das Thema Schwangerschaftsabbrüche und die rechtliche Situation in Deutschland

  • Felicia Ewert
  • Lesedauer: 3 Min.
UA16 - Schwangerschaftsabbrüche feat. Laura Sophie Dornheim

Im Rahmen des 8. März, des feministischen Kampftages befasst sich Felicia diesmal mit einem gewichtigen Thema: Es geht um Schwangerschaftsabbrüche und die rechtliche Situation in Deutschland. »Eine Abtreibung ist kein Mord« sagt Laura Dornheim in der aktuellen Episode. Doch werden Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland weiterhin nach dem Strafgesetzbuch geregelt und sind formell strafbar.

Die Paragrafen 218 und 219 des StGB traten 1871 im Norddeutschen Bund in Kraft und wurde 1872 wörtlich ins Reichsstrafgesetzbuch übernommen. Von Beginn an wurde mit Gefängnisstrafen bzw. Zuchthaus geahndet. Im Nationalsozialismus wurde dies noch einmal verschärft und ebenso wurde die Todesstrafe verhängt. Ausnahme hiervon gab es lediglich, wenn Gründe im Sinne der NS-Ideologie vorlagen. Doch auch bis in die aktuelle Zeit sind wir immer noch weit von einer Entkriminalisierung entfernt. Schwangere müssen sich weiterhin Beratungszwängen unterwerfen, Stigmatisierung, Beschimpfung
und Diffamierung erdulden.

Update: Am Mittwoch den 9. März beschloß das Bundeskabinett den Paragrafen 219a, der Werbung und Information über Schwangerschaftsabbrüche regelt, abzuschaffen. Nun bleibt der Weg durch das Parlament abzuwarten.

Die Folge zum Nachlesen:

Tool für Selbstbestimmung - Das Kollektiv »Gynformation« bietet eine Datenbank mit Gynäkolog*innen, die sensibel für Diskriminierung sind

Nicht nur Pille, bitte - Die Hormonstörung PCOS ist weit verbreitet – und eher unbekannt (ndPodcast)

Lückenhafte Versorgung und erschreckende Mängel - Die medizinische Versorgungslage für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist mangelhaft. Eine Recherche ermittelte regionale Versorgungsengpässe und massive Missstände in der Behandlung

Dr. Schmidt erklärt die Welt: Was ist der Gender Data Gap? (ndPodcast)

Alles zum Frauentag 2022 auf dasnd.de

Die Beurteilung des Schwangerschaftsabbruchs ist ein schwieriges medizinethisches Thema und gesellschaftlich besonders umstritten. Welchen moralischen Status hat das menschliche Leben vor der Geburt? (bpb.de)

SPD-Politikerin Griese: Strafrecht bei Abtreibung »nicht der adäquate Weg« (rnd.de)

Kristina Hänel: Abtreibung muss Kassenleistung werden (die-tagespost.de)

Abtreibung mit Tabletten - Schwangerschaftsabbruch online begleitet (stuttgarter-nachrichten.de)

»Die Hälfte unserer Patient:innen kommt aus Bayern« - Immer weniger Ärzt:innen in Deutschland führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Ein Projekt ermöglicht nun den medikamentösen Abbruch per Videocall. Ist das die Lösung? (ze.tt)

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.