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Irrationales Hamstern
Robert D. Meyer über sich leerende Supermarktregale
Kornkammer Europas, Missernten, explodierende Weltmarktpreise: Stichworte aus den Medien, die viele Menschen beunruhigen und sich bereits im Alltag auch hierzulande auswirken: Es häufen sich Meldungen, wonach einzelne Produkte in den Supermärkten weniger als noch vor Ausbruch des Ukraine-Krieges verfügbar sind. Besonders betroffen sind Mehl und Speiseöl - allesamt Waren, bei denen die Ukraine und der Aggressor Russland als Exportländer global führend sind.
In dieser Gemengelage geschieht, was an die Anfänge der Corona-Pandemie erinnert: Ein Teil der Bevölkerung legt größere Vorräte an, andere veröffentlichen Fotos sich leerender Supermarktregale in den sozialen Netzwerke, was wiederum Menschen nervös macht, jetzt auch zu hamstern, bevor es irgendwann vielleicht nichts mehr gibt. Im Einzelfall ist Vorratshaltung nachvollziehbar, in der Breite aber provoziert sie irrationales Handeln. Zurück bleiben jene Haushalte, die finanziell nicht die Möglichkeiten haben, für mehrere Wochen einzukaufen.
Es hilft, dass Supermärkte bereits den Verkauf reglementieren. Doch es bedarf ebenso politischer Antworten. Hartz IV muss spürbar erhöht werden. Das hilft nicht gegen hamstern, wohl aber, dass der Hunger in Zukunft nicht noch größer wird.
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